Hündin
Kastration von:
DIE VERHINDERUNG DER LÄUFIGKEIT BEI DER HÜNDIN (per Operation oder regelmässiger Injektion)
Die erste Läufigkeit tritt bei der Hündin meist in einem Alter von sieben bis vierzehn Monaten ein. Äußere Anzeichen sind eine geschwollene Scheide und wässriger Scheidenausfluss, der zuerst glasklar bis rosarot ist und dann blutig wird. Alle andersartigen Färbungen sind krankhaft. Die Läufigkeit dauert insgesamt ca. drei Wochen. Am Ende der Läufigkeit ist die Hündin befruchtungsfähig und deckbereit. Die Läufigkeitsblutungen, die Belästigung durch Rüden und die Gefahr einer unerwünschten Trächtigkeit lassen häufig den dringenden Wunsch entstehen, die Läufigkeit zu verhindern.
Fast jeder, der sich eine Hündin hält, überlegt wahrscheinlich früher oder später: Sollte eine Kastration durchgeführt werden oder nicht? Meist ist das keine leichte Entscheidung. Bedenken und Fragen kommen auf. Sollte die Hündin nicht wenigstens einmal Welpen gehabt haben, um ein vollwertiges Leben zu führen? Welchen gesundheitlichen Risiken ist sie ausgesetzt, wenn sie nicht kastriert wird? Was genau ist eine Kastration? Was passiert bei solch einem Eingriff eigentlich? Und welche Vor- und Nachteile hat so eine OP? Oder soll man die Läufigkeit durch Hormonspritzen verhindern?
In jeden Fall sollten Sie zunächst mit Ihrem Tierarzt besprechen, ob bei der betreffenden Hündin eine Kastration oder Hormonbehandlung angebracht ist oder nicht. Dass Hündinnen wenigstens einmal Welpen gehabt haben sollten, bevor man sie kastriert, ist wissenschaftlich nicht belegt und daher als Ammenmärchen zu werten. Dagegen ist aus Sicht der Tiermedizin sicher, dass unkastrierte Hündinnen vielfältigen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Der Stress der Läufigkeit ist nur das kleinste Problem. Viel gravierender sind Scheinschwangerschaften, die der Hündin psychisch und physisch zu schaffen machen. Möglich ist auch, dass sich eine eitrige Gebärmutterentzündung oder gar Gesäugekrebs entwickelt. Beides kann tödlich sein. Eine Kastration verhindert solche Leiden oder reduziert zumindest das Risiko einer Erkrankung. Gesäugekrebs beispielsweise kann je nach Zeitpunkt des Eingriffs erheblich begrenzt werden.
Die erste Läufigkeit tritt bei der Hündin meist in einem Alter von sieben bis vierzehn Monaten ein. Äußere Anzeichen sind eine geschwollene Scheide und wässriger Scheidenausfluss, der zuerst glasklar bis rosarot ist und dann blutig wird. Alle andersartigen Färbungen sind krankhaft. Die Läufigkeit dauert insgesamt ca. drei Wochen. Am Ende der Läufigkeit ist die Hündin befruchtungsfähig und deckbereit. Die Läufigkeitsblutungen, die Belästigung durch Rüden und die Gefahr einer unerwünschten Trächtigkeit lassen häufig den dringenden Wunsch entstehen, die Läufigkeit zu verhindern.
Fast jeder, der sich eine Hündin hält, überlegt wahrscheinlich früher oder später: Sollte eine Kastration durchgeführt werden oder nicht? Meist ist das keine leichte Entscheidung. Bedenken und Fragen kommen auf. Sollte die Hündin nicht wenigstens einmal Welpen gehabt haben, um ein vollwertiges Leben zu führen? Welchen gesundheitlichen Risiken ist sie ausgesetzt, wenn sie nicht kastriert wird? Was genau ist eine Kastration? Was passiert bei solch einem Eingriff eigentlich? Und welche Vor-
In jeden Fall sollten Sie zunächst mit Ihrem Tierarzt besprechen, ob bei der betreffenden Hündin eine Kastration oder Hormonbehandlung angebracht ist oder nicht. Dass Hündinnen wenigstens einmal Welpen gehabt haben sollten, bevor man sie kastriert, ist wissenschaftlich nicht belegt und daher als Ammenmärchen zu werten. Dagegen ist aus Sicht der Tiermedizin sicher, dass unkastrierte Hündinnen vielfältigen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Der Stress der Läufigkeit ist nur das kleinste Problem. Viel gravierender sind Scheinschwangerschaften, die der Hündin psychisch und physisch zu schaffen machen. Möglich ist auch, dass sich eine eitrige Gebärmutterentzündung oder gar Gesäugekrebs entwickelt. Beides kann tödlich sein. Eine Kastration verhindert solche Leiden oder reduziert zumindest das Risiko einer Erkrankung. Gesäugekrebs beispielsweise kann je nach Zeitpunkt des Eingriffs erheblich begrenzt werden.
- Kastriert man eine Hündin vor der ersten Läufigkeit, liegt die Risikowahrscheinlichkeit des Auftretens von Gesäugetumoren unter 1 Prozent!
- Wartet man bis nach der ersten Läufigkeit, steigt die Risikowahrscheinlichkeit auf 8 Prozent.
- Nach der zweiten Läufigkeit liegt das Risiko bereits bei 26 Prozent!
- Nach der dritten Läufigkeit ist die Bildung von Tumoren durch eine Kastration nicht mehr zu beeinflussen.
- Adipositas (Fettleibigkeit) im Alter von 1 Jahr, sowie Fütterung mit hohem Anteil an rotem Fleisch werden auch mit vermehrt auftretenden Mammatumoren in Verbindung gebracht.
(Die o.g. Zahlen stammen von Prof. Nolte, Tierärztliche Hochschule Hannover und Sophia A. Yin, DVM University of California Davis, USA (Praxisleitfaden Hund und Katze - 3.Auflage, Seite 615) - weitere Infos zu Mammatumoren gibt es hier https://www.canosan.de/mammatumore-bei-der-huendin.aspx)
Noch einige Zahlen zu Gebärmutterentzündung: ca. 8 % aller Hündinnen über 7 Jahre erkranken an einer Pyometra (Gebärmuttervereiterung) oder an einer Endometritis (Gebärmutterentzündung). Statistisch nachgewiesen leben frühkastrierte Tiere im Durchschnitt etwa 1 Jahr länger als unkastrierte. Für die Hündin ist die Kastration, wenn sie früh erfolgt, lebensverlängernd, weil häufige Krankheiten älterer Hündinnen (Gebärmuttervereiterungen, Gesäugetumore) nicht mehr vorkommen können.
Kastration der Hündin:
Bei der Kastration werden durch einen Bauchschnitt beide Eierstöcke (evtl. auch Teile oder die gesamte Gebärmutter) entfernt. Der Eingriff ist bei optimaler Narkosemethode und Operationstechnik vom Risiko her vergleichbar mit einer unkomplizierten Blinddarmentfernung beim Menschen. Der günstigste Zeitpunkt der Operation ist kurz vor der ersten Läufigkeit also in einem Alter von ca. 5-6 Monaten.
Anmerkung: Die Kastration der Hündin wird im täglichen Sprachgebrauch meist Sterilisation genannt. Bei einer Sterilisation werden aber nur die Eileiter unterbunden. Dies würde aber lediglich die Fruchtbarkeit unterbinden, alle anderen Probleme (Hitzeblutungen, Rüdenaktivität, Scheinschwangerschaft, Gesäugetumore, Gebärmuttervereiterung etc.) würden bleiben.
Vorteile: Mit einem einzigen Eingriff ist das Problem der Läufigkeit behoben, Scheinträchtigkeiten können nicht mehr auftreten. Die Gebärmuttervereiterung, eine häufige Erkrankung bei älteren Hündinnen (s.o.), kommt danach praktisch nicht mehr vor. Wird eine Hündin vor der ersten Läufigkeit kastriert, so reduziert sich das Gesäugetumorrisiko (s.o.) erheblich.
Nachteile: Kastrierte Hündinnen verwerten das Futter besser und neigen zu Übergewicht. Zusätzlich kann sich der Appetit nach der Kastration vergrößern. Wer dann auch mehr füttert, hat schnell eine fettleibige Hündin. Mit den gleichen Futterrationen wie vor der Kastration und Bewegung können Herrchen und Frauchen diesen Punkt aber gut in den Griff bekommen. Bei einigen Rassen verändert sich gelegentlich das Haarkleid. Besonders langhaarige Hündinnen können dann wieder eine Art Welpenfell ausbilden. Ebenfalls selten kann nach der Operation eine Harninkontinenz auftreten, wobei die Hündin manchmal oder auch regelmäßig, meist im Schlaf, etwas Urin verliert. Gegen die Harninkontinenz gibt es wirksame Medikamente.
Ist eine Kastration nach dem Tierschutzgesetz überhaupt erlaubt?
JA - vom Tierschutzgesetz her ist die Kastration zur Unfruchtbarmachung erlaubt - § 6 Abs. 1, Ziffer 5: "das Verbot des vollständigen oder teilweisen Amputierens von Organen etc. gilt nicht, wenn der Eingriff zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird".
Spritzen zur Verhinderung der Läufigkeit
Verwendet wird ein Hormonpräparat. Die erste Injektion sollte ca. 2 bis 3 Monate nach der Läufigkeit erfolgen. Die Injektionen können/müssen bis in das hohe Alter durchgeführt werden, da es bei der Hündin kein natürliches Klimakterium gibt.
Vorteil: Die Injektionen können zu jeder Zeit unterbrochen werden. Die Hündin kann, wenn gewünscht, wieder läufig werden und Welpen bekommen.
Nachteile: Um die Läufigkeiten dauerhaft zu verhindern, sind pünktliche und regelmäßige Wiederholungsinjektionen erforderlich. Die Hormonbehandlung bietet keinerlei Krebsvorsorge, ja sie fördert sogar das Risiko von Gesäugetumoren. Bei unregelmäßigen Injektionen (zum Teil auch bei korrekter Anwendung) ist mit Gebärmutterentzündung zu rechnen.
Die Entscheidung für die eine oder andere Methode sollten Sie in Ruhe treffen und mit Ihren Tierarzt individuell besprechen.
Zusammenfassung:
Noch einige Zahlen zu Gebärmutterentzündung: ca. 8 % aller Hündinnen über 7 Jahre erkranken an einer Pyometra (Gebärmuttervereiterung) oder an einer Endometritis (Gebärmutterentzündung). Statistisch nachgewiesen leben frühkastrierte Tiere im Durchschnitt etwa 1 Jahr länger als unkastrierte. Für die Hündin ist die Kastration, wenn sie früh erfolgt, lebensverlängernd, weil häufige Krankheiten älterer Hündinnen (Gebärmuttervereiterungen, Gesäugetumore) nicht mehr vorkommen können.
Kastration der Hündin:
Bei der Kastration werden durch einen Bauchschnitt beide Eierstöcke (evtl. auch Teile oder die gesamte Gebärmutter) entfernt. Der Eingriff ist bei optimaler Narkosemethode und Operationstechnik vom Risiko her vergleichbar mit einer unkomplizierten Blinddarmentfernung beim Menschen. Der günstigste Zeitpunkt der Operation ist kurz vor der ersten Läufigkeit also in einem Alter von ca. 5-
Anmerkung: Die Kastration der Hündin wird im täglichen Sprachgebrauch meist Sterilisation genannt. Bei einer Sterilisation werden aber nur die Eileiter unterbunden. Dies würde aber lediglich die Fruchtbarkeit unterbinden, alle anderen Probleme (Hitzeblutungen, Rüdenaktivität, Scheinschwangerschaft, Gesäugetumore, Gebärmuttervereiterung etc.) würden bleiben.
Vorteile: Mit einem einzigen Eingriff ist das Problem der Läufigkeit behoben, Scheinträchtigkeiten können nicht mehr auftreten. Die Gebärmuttervereiterung, eine häufige Erkrankung bei älteren Hündinnen (s.o.), kommt danach praktisch nicht mehr vor. Wird eine Hündin vor der ersten Läufigkeit kastriert, so reduziert sich das Gesäugetumorrisiko (s.o.) erheblich.
Nachteile: Kastrierte Hündinnen verwerten das Futter besser und neigen zu Übergewicht. Zusätzlich kann sich der Appetit nach der Kastration vergrößern. Wer dann auch mehr füttert, hat schnell eine fettleibige Hündin. Mit den gleichen Futterrationen wie vor der Kastration und Bewegung können Herrchen und Frauchen diesen Punkt aber gut in den Griff bekommen. Bei einigen Rassen verändert sich gelegentlich das Haarkleid. Besonders langhaarige Hündinnen können dann wieder eine Art Welpenfell ausbilden. Ebenfalls selten kann nach der Operation eine Harninkontinenz auftreten, wobei die Hündin manchmal oder auch regelmäßig, meist im Schlaf, etwas Urin verliert. Gegen die Harninkontinenz gibt es wirksame Medikamente.
Ist eine Kastration nach dem Tierschutzgesetz überhaupt erlaubt?
JA -
Spritzen zur Verhinderung der Läufigkeit
Verwendet wird ein Hormonpräparat. Die erste Injektion sollte ca. 2 bis 3 Monate nach der Läufigkeit erfolgen. Die Injektionen können/müssen bis in das hohe Alter durchgeführt werden, da es bei der Hündin kein natürliches Klimakterium gibt.
Vorteil: Die Injektionen können zu jeder Zeit unterbrochen werden. Die Hündin kann, wenn gewünscht, wieder läufig werden und Welpen bekommen.
Nachteile: Um die Läufigkeiten dauerhaft zu verhindern, sind pünktliche und regelmäßige Wiederholungsinjektionen erforderlich. Die Hormonbehandlung bietet keinerlei Krebsvorsorge, ja sie fördert sogar das Risiko von Gesäugetumoren. Bei unregelmäßigen Injektionen (zum Teil auch bei korrekter Anwendung) ist mit Gebärmutterentzündung zu rechnen.
Die Entscheidung für die eine oder andere Methode sollten Sie in Ruhe treffen und mit Ihren Tierarzt individuell besprechen.
Zusammenfassung:
- Hündinnen, die regelmäßig läufig werden und solche, die regelmäßig Hormonspritzen erhalten, bekommen häufig im mittleren Alter Gesäugekrebs
- Hündinnen, die regelmäßig läufig werden und solche, die Hormonspritzen bekommen, können an einer lebensbedrohenden Gebärmuttervereiterung erkranken
- Eine Kastration vor (oder nach) der ERSTEN Läufigkeit ‚schützt’ vor Gesäugekrebs, die Hauptrisiken liegen in der Operation und der Möglichkeit der Harninkontinenz
- Eine Überwachung des Gewichtes und eine bedarfsgerechte Ernährung ist sowohl bei operierten, als auch bei hormonbehandelten Hündinnen dringend geraten.
- Statistisch nachgewiesen leben frühkastrierte Tiere länger als unkastrierte. Für die Hündin ist die Kastration, wenn sie früh erfolgt deshalb lebensverlängernd, weil häufige Krankheiten älterer Hündinnen wie z.B. auch die Gebärmutterentzündung/-
vereiterungen verhindert werden.